Palmenparadies

In der Mitte steht eine Ansammlung von Palmen. Verdorrt und irgendwie schäbig. Der Blick auf den Kreisel aus dem Fenster des Hotelzimmers ist keine Augenweide. Muss es aber auch nicht. Mühsam versuche ich mich über den breiten Simms des Fenster nach vorne zu beugen. Versuche das kleine Rosa Auto auszumachen das doch jeden Moment in diesen doofen Palmenkreisel einbiegen sollte. Reges treiben und Hektik auf der Strasse davor. Hupen und jede Menge Autos. So könnte ein Vormittag in Italien in einer grösseren Stadt ausschauen. Da würde allerdings auch die Palme wieder dazu passen. 

Fahre den Aufzug runter und bin mal wieder nervös. Ich bin immer nervös aber heute irgendwie mal wieder anders. Wir sitzen dann auf dem Boden, die Decke unter uns da der Teppich nicht wirklich dazu einlädt. Das Bett selbst ist zu klein das beide darauf Platz nehmen könnten. Ernste Blicke, trockene Luft und bestimmter Ton. Es wird ein Stuhl gedreht und man sitzt sich gegenüber. Ich habe immer noch die Palme im Kopf und kann fast jede Position des Blattes beschreiben wie es braun und welk über den Topf hängt. Die Worte selbst sind weg. Ob diese Worte der Schlüssel gewesen wären weiss kein Mensch. Ob durch Sie etwas verändert worden wäre vermag ich damals wie heute nicht zu bewerten. Ein Moment der wie einige weitere ein warmer Gedanke sind. Ich habe Düfte in der Nase, kann den schwarzen Marmor im Treppenhaus umschreiben. Wie das Zimmer eingerichtet war und wie unnötig dieses Thema war das ich mir einfach ausgesucht hatte um in dieses Hotel zu kommen. Einfach den Radius erreichen und drei Tage die Chance zu haben Nah zu sein. 

Das saugen an diesen Lippen und die Wärme dieser Haut rechtfertigt vieles. Sei es dieser Teppich oder das gemeinsame liegen auf dem harten Boden eines Hotelzimmers.  Er wird immer alles rechtfertigen. Egal ob die Lippen oder die Haut jemals wieder so eine Hitze abstrahlen wie an jenem Tag. Der Beginn eines neuen Abschnittes wurde an einem dieser Tage gelegt. Perspektiven wurden aufgezeigt und es werden noch so viele Monate vergehen und so viele Gespräche geführt werden bis ich verstehen werde das diese Palmen verändert haben und verändern werden. Und jedes mal wenn ich in der Stadt um den Kreisel fahre kommen tränen hoch und das Herz beginnt zu pochen, ich biege in den Kreisel und drehe ein paar runden, egal was die anderen Autofahrer denken. Nur deshalb weil dieser Kreisel mich nah sein lässt.......nah wie an jenem Tag als ich aus dem Fenster geblickt habe.